Über eine Spende der Volksbank Niedergrafschaft in Höhe von 3.500 Euro kann sich der Kreisverband Grafschaft Bentheim des Deutschen Kinderschutzbundes freuen. Zugutekommen soll das Geld "Patronus", einem Projekt für Kinder, deren Eltern psychisch krank sind oder an einer Sucht leiden.
Seit vielen Jahren verzichtet die Genossenschaftsbank mit Sitz in Uelsen zu Weihnachten auf Präsente für Geschäftspartner, Mitarbeiter und Aufsichtsrat und spendet stattdessen die entsprechende Summe an einen caritativen Zweck. „Mit unserer Weihnachtsspende unterstützen wir benachteiligte Kinder und möchten gleichzeitig auf ein wichtiges Thema aufmerksam machen“, betonte Bankvorstand Berthold Scholte-Meyerink bei der Spendenübergabe.
Seit 2019 gibt es das Projekt "Patronus", welches sich an Kinder und Jugendliche richtet, die mit mindestens einem psychisch- oder suchterkrankten Elternteil aufwachsen. Während es für psychisch kranke Menschen verschiedene Hilfsangebote gibt, fehlen diese oft für deren Kinder. Nach Einschätzung von Experten stellen Kinder eine besondere Risikogruppe dar, da die kindliche Entwicklung durch die Erkrankung ihrer Eltern negativ beeinflusst werden kann. Etwa jedes vierte Kind ist von der Erkrankung eines Elternteils betroffen – Tendenz steigend. Eine Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass über 60 Prozent der betroffenen Kinder später selbst psychische Störungen entwickeln. Mit dem Projekt „Patronus“ will der Grafschafter Kinderschutzbund gegensteuern. "Kinder betroffener Eltern im Alter von acht bis 13 Jahren werden momentan in einer geschlossenen Gruppe einmal wöchentlich betreut", erklärte Projektkoordinatorin Maike Elbert.
Eine psychische- oder Suchterkrankung betrifft nicht nur den einzelnen, sondern immer die ganze Familie. Durch Aufklärung über die verschiedenen Krankheitsbilder bekommen die Kinder Wissen vermittelt und können das Verhalten der Eltern zum Teil aus anderen Perspektiven betrachten. Die Gruppenarbeit im geschützten Rahmen soll die Kinder stärken, so dass sie eventuell zu einem späteren Zeitpunkt aufkommende Signale besser deuten und früher handeln können.
"Bei uns dürfen und sollen die Kinder ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Sie können ganz offen mit den anderen über ihre Sorgen und Ängste sprechen und Antworten auf ihre Fragen bekommen", so Elbert. Im Februar sollen zwei neue Gruppen starten, eine für Kinder von acht bis dreizehn Jahren, die andere Gruppe für Jugendliche ab vierzehn Jahren. Weitere Informationen sind telefonisch unter 05921/76000 (Deutscher Kinderschutzbund) oder per Email an maike.elbert@ewe.net erhältlich.