Weiter auf richtigem Weg

Gesundes Wachstum und eine zukunftsorientierte Ausrichtung

Die Volksbank Niedergrafschaft hat bei der Generalversammlung im Saal Ridder in Wilsum ihre Bilanz für das Jahr 2018 präsentiert.  Die Entwicklung war wieder sehr erfreulich: mit einer Zunahme um 4,3 Prozent hat sich das betreute Kundenvolumen der Genossenschaftsbank im Geschäftsjahr 2018 auf 916 Mio. € erhöht. Die Versammlung beschloss unter der Leitung der Aufsichtsratsvorsitzenden Heike Oudehinken die Ausschüttung einer sechsprozentigen Dividende. Der ehemalige Bundesaußenminister Sigmar Gabriel widmete sich in seinem wirtschaftspolitischen Gastvortrag der Frage „Wohin steuert Deutschland?“.

Sigmar Gabriel im Gespräch mit unseren Vorstandsmitgliedern Berthold Scholte-Meyerink und Berend H. Gortmann.

"Wir bekennen uns bewusst zur Fortsetzung unserer bisherigen Strategie der persönlichen Nähe, ergänzt um eine digitale Weiterentwicklung." Mit diesem Fazit beendete Berthold Scholte-Meyerink den Bericht des Vorstands. Die Begründung hatte er zuvor mit beeindruckenden Zahlen geliefert: Das betreute Kundenvolumen der Genossenschaftsbank ist im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2017 um 37,5 Millionen Euro auf eine Summe von 916 Millionen Euro gestiegen. Das entspricht einem Plus von 4,3 Prozent. Dabei entfielen auf das Kreditgeschäft 496 Millionen Euro, auf die Anlagen der Kunden 420 Millionen Euro. „Hier spiegelt sich sicherlich auch die hohe Investitionsbereitschaft in unserem Geschäftsgebiet wider“, erläuterte Berthold Scholte-Meyerink.

Die Bilanzsumme ist 2018 um 20,5 Millionen Euro auf 431 Millionen Euro gestiegen. Die Wachstumsrate von 5,0 Prozent liegt leicht über dem Weser-Ems-Durchschnitt in Höhe von 4,6 Prozent. „Die Bilanzsumme stellt für uns allerdings keinerlei Mess- oder Zielgröße dar – sie ergibt sich vielmehr aus den geschäftlichen Aktivitäten. Bedeutender für uns ist das zuvor dargestellte betreute Kundenvolumen“, betonte Berthold Scholte-Meyerink. Das bilanzielle Eigenkapital beläuft sich auf 66,7 Millionen Euro. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 15,5 %, ein überdurchschnittlich guter Wert.

Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit beläuft sich auf 4.504 Millionen Euro. Damit ist das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken, liegt aber im Vergleich zu allen Volksbanken über dem Durchschnitt. Die mehr als 7.500 Mitglieder der Volksbank Niedergrafschaft - dürfen sich erneut über eine Dividende von sechs Prozent freuen. Insgesamt werden 110.000 Euro ausgeschüttet. Sie sind Teil des Bilanzgewinns in Höhe von 602.000 Euro, der für das vergangene Jahr ausgewiesen wurde. Die anderen 493.000 Euro fließen in Rücklagen.

"Wir blicken auf ein gutes und erfolgreiches Jahr 2018 zurück und voller Zuversicht in die Zukunft. Trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen sehen wir unsere Bank als absolut zukunftsfähig aufgestellt an“, zog Berthold Scholte-Meyerink zufrieden Bilanz.

Einstimmig wiedergewählt wurden die turnusmäßig ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder Frank Töller und Helmut Töller.

Vorstand: Horst Lammers folgt auf Berend H. Gortmann

Berend Gortmann gibt zum Ende dieses Jahres sein Amt als Vorstand der Volksbank Niedergrafschaft auf. Er vollendet 2020 sein 63. Lebensjahr und scheidet auf eigenen Wunsch aus dem Berufsleben aus. Es sei Zeit für eine Verjüngung, sagte er auf seiner 24. Generalversammlung als Bankvorstand. Sein Nachfolger steht bereits fest: Horst Lammers, seit 2014 bei der Volksbank Niedergrafschaft als Firmen- und Agrarkundenleiter verantwortlich, übernimmt den Posten. Der 49-jährige Gildehauser bildet ab 1. Januar zusammen mit Vorstand Berthold Scholte-Meyerink das Führungsduo.

Sigmar Gabriel spricht zum Thema "Wohin steuert Deutschland?"

Sigmar Gabriel wurde vor 500 Mitgliedern und Gästen unserer Bank seinem Ruf als brillanter Redner gerecht.

Als der ehemalige SPD-Vorsitzende nach dem offiziellen Teil der Generalversammlung das Rednerpult betritt, hat er gleich mit dem ersten Satz die Lacher auf seiner Seite. Mit Blick auf die derzeit schwierige Lage der SPD sagt er: „Die Volksbank ist der einzige Ort in Deutschland, wo man in Ruhe Genosse sein kann.“ Und Sigmar Gabriel macht weiter. Er hat den Bericht von Bankvorstand Berthold Scholte-Meyerink verfolgt und äußert die Hoffnung, dass sich die Prozentzahlen der SPD nicht weiter dem Zinssatz nähern, den Sparer derzeit bekommen.

Dann wird er ernst und widmet sich seinem Vortragsthema. Bei der Frage, wohin Deutschland steuert, zeichnet er ein durchaus düsteres Zukunftsbild. Golf-Krise, Brexit, der Handelskrieg zwischen den USA und China, Deutschlands Exportabhängigkeit oder die fehlenden Investitionen in Forschung und Digitalisierung. Gabriel bringt mit diesen Beispielen seine Sorge um die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland zum Ausdruck. „Wenn wir weitermachen wie bisher, werden wir mit der weltweiten Entwicklung nicht mithalten können“, warnt er und fordert eindringlich: „Wir müssen wesentlich mehr investieren und wirklich sehen, dass wir die Dinge ans Laufen kriegen.“

Gleichzeitig beschwört er die Einheit Europas. „Wir haben in der Welt nur etwas zu sagen, wenn wir Europäer zusammenhalten.“ Der 59-jährige wird seinem Ruf als brillanter Redner gerecht, der voll besetzte Saal ist während seines einstündigen Vortrags mucksmäuschenstill. Im Anschluss steht er noch für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung, bevor er sich am Ende eines gelungenen Abends auf den Rückweg in seinen Heimatort Goslar macht.