Volksbank Niedergrafschaft stellt Werke des Uelser Heimatmalers Wilhelm Frantzen aus

Vom 20. Februar bis 10. März 2017 werden in unserer Geschäftsstelle in Uelsen Zeichnungen, Aquarelle und Ölbilder des Malers Wilhelm Frantzen ausgestellt.

Zur Ausstellungs-Eröffnung waren zahlreiche Vertreter aus Politik, Kultur und Heimatvereinen der Grafschaft Bentheim nach Uelsen gekommen. Bankvorstand Berend Gortmann bedankte sich insbesondere beim Heimatverein Uelsen, der diese Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Landkreis möglicht gemacht hatte.

„Ein Heimatmaler kommt zurück in seinen Geburtsort“, meinte Landrat Friedrich Kethorn in seinem Grußwort. Wilhelm Frantzen wurde am 4. Juni 1900 in Uelsen geboren. Bereits drei Jahre später zog die Familie nach Dortmund. Nach dem Abitur besuchte Frantzen die Handwerkerund Kunstgewerbeschule in Detmold und wechselte danach zur Staatlichen Kunstakademie in Kassel. Seine erste feste Anstellung im Höheren Schuldienst erhielt er 1923 als Zeichenlehrer in Gronau. 1939 wurde Wilhelm Frantzen mit der kommissarischen Wahrnehmung der Dienstgeschäfte eines Professors für Kunstgeschichte an der Hochschule für Lehrerbildung in Braunschweig betraut; im Jahr 1955 übernahm er die Professur für Malerei und Freihandzeichnen an der Gaußschule in Braunschweig. Er starb am 7. Oktober 1975.

 

Bild (von links): Bernhard Jansen, Bürgermeister Hajo Bosch, Georg Arends (Heimatverein Uelsen), Landrat Friedrich Kethorn und Bankvorstand Berend Gortmann vor einem Frantzen-Gemälde, das die Karte der Grafschaft Bentheim "im Jahre der Grenzbedrohung 1949" zeigt.

Bernhard Jansen, Leiter des Kulturamtes in der Grafschaft Bentheim, gab einen Überblick über das Wirken Wilhelm Frantzens, der all die Zeitströmungen des 20. Jahrhunderts, mit den beiden Weltkriegen, durchlebt habe. An vielen Arbeiten in dem umfangreichen Nachlass lasse sich die Suche Frantzens nach seiner künstlerischen Position ablesen. So seien die 1920er-Jahre für ihn „ein Labor- und Experimentierfeld“ gewesen. Expressionismus, Futurismus und Kubismus brachten Unruhe und für Frantzen keine Gewissheit in der künstlerischen Ausrichtung. In den 30er Jahren begeisterte er sich für die Detailverliebtheit realistischer Arbeiten. Die 40er Jahre standen überwiegend für Bleistiftzeichnungen, wie sie auch mannigfach in der Ausstellung zu sehen seien, so Jansen. Während dieser Zeit verstärkte sich die Hinwendung zur Landschaft mit Arbeiten verstreut über die Orte seines Schaffens.

Jansen erläuterte, die Ausstellung wolle in der Region und darüber hinaus die Botschaften des Künstlers transportieren. Ein Großteil der Bilder spiegele seine Liebe und Verbundenheit zur Grafschaft und insbesondere zu seinem Geburtsort Uelsen wider. Im heimatlichen Verständnis von Künstler und Betrachter liege die Kraft der Bilder, und das sei die Botschaft des Künstlers Wilhelm Frantzen. Bernhard Jansen wünschte allen Ausstellungsbesuchern „eine spannende Begegnung mit den Arbeiten von Wilhelm Frantzen“.