Volksbank Niedergrafschaft wächst
Die Volksbank Niedergrafschaft wächst, sowohl in der Bilanz als auch in der Mitgliederzahl. Das ist das Ergebnis der Generalversammlung am 16. Juni 2015. Nachfolgend lesen Sie den Artikel von Günter Plawer von den Grafschafter Nachrichten.
Gut 500 Gäste waren am Dienstag im Saal Ridder in Wilsum bei der Generalversammlung der Volksbank Niedergrafschaft anwesend. Ob es das große Interesse an der Gastreferentin, der RTL-Chefreporterin Dr. Antonia Rados, war oder das an dem Zahlenwerk, das Vorstandsmitglied Berthold Scholte-Meyerink vortrug, ist Spekulation. Fest steht allerdings: Beides sorgte für gute Stimmung, denn Scholte-Meyerink konnte trotz schwieriger Zeiten eine gute und solide Entwicklung auch für 2014 vorweisen. Die Bilanzsumme der Volksbank betrug 375,3 Millionen Euro, der Bilanzgewinn 590.875,11 Euro. Damit kann den Mitgliedern eine Dividende von 6 Prozent ausgezahlt werden.
Wichtiger als die reinen Bilanzzahlen war es für Scholte-Meyerink, die Aktivitäten der Volksbank darzustellen, die sich aus den Verbundpartnern wie die Bausparkasse „Schwäbisch Hall“ und dem Versicherer „R+V Versicherungen“ ergeben. Beide sind an dem mit 4,4 Prozent gestiegenen gesamten Kundenkreditvolumen von 421,3 Millionen Euro maßgeblich beteiligt. Damit habe man durch eine aktive Kreditvergabe die Menschen und die Wirtschaft der Niedergrafschaft nach vorne gebracht, sagte Scholte-Meyerink, was auch das ausgesprochene Ziel der Volksbank sei.
Kaum Steigerungen gab es dagegen bei den Anlagen der Kunden. Das sei angesichts der historisch niedrigen Zinsen auch kein Wunder. „In den 1990er-Jahren erzielte man mit einer Anlage in langlaufenden Sparbriefen oder zehnjährigen Bundesanleihen eine Verdopplung seiner Anlagen nach etwa zwölf Jahren – heute würde man hierfür weit mehr als 100 Jahre benötigen,“ erklärte Scholte-Meyerink. Deshalb würden die Anleger heute mehr in „Betongold“ – also Immobilien – investieren, mit denen sich bessere Renditen erzielen ließen.
Volksbank Niedergrafschaft betreut 772,2 Millionen Euro
Die Summe aller durch die Volksbank Niedergrafschaft betreuten Geldanlagen und -aufnahmen konnte 2014 um rund acht Millionen auf insgesamt 772,2 Millionen Euro gesteigert werden. Damit ist sie mehr als doppelt so hoch wie die reine Bilanzsumme und nach Scholte-Meyerink aussagekräftiger für den Erfolg.
Für den Ertrag ergab sich aus den Aktivitäten der Bank ein Ergebnis von rund 4,6 Millionen Euro. Damit wurde fast das Ergebnis des Vorjahres erreicht, obwohl es zwar weniger Zinserträge gab, die aber durch einen höheren Provisionsüberschuss. Diese leicht gefallene Summe ist zum einen durch geringere Zinserträge als zum anderen durch einen gestiegenen Provisionsüberschuss bestimmt. So blieb nach Abzug der Kosten für Verwaltung und Steuern ein Bilanzgewinn von 591.000 Euro. Davon bekommen die Mitglieder 91.520,23 Euro als Dividende ausbezahlt. Der Rest geht in die Rücklage. Diese sei wichtig, denn „das Eigenkapital ist ein wichtiger Gradmesser für die Möglichkeit zur Kreditvergabe“, berichtete Scholte-Meyerink. Angesichts der Finanzmarktkrise würden höhere Eigenkapitalausstattungen ohnehin gefordert werden.
Am Schluss des Geschäftsberichtes machte Scholte-Meyerink den Erfolg der Volksbank Niedergrafschaft mit einer weiteren Zahl deutlich. Erstmals hat die Mitgliederzahl die Grenze von 6000 überschritten. Insgesamt waren 320 Mitglieder 2014 neu hinzugekommen.
Nach dem Bericht des Vorstandes wurde den Verantwortlichen in Vorstand und Aufsichtsrat durch die Versammlung einstimmig Entlastung erteilt. Auch wurden Heike Oudehinken und Jens Klausen einstimmig für den Aufsichtsrat wieder gewählt. Eine Auszeichnung gab es dann noch für den Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Johann Schüürmann. Für seine langjährige Tätigkeit wurde er mit der Silbernadel der Genossenschaftsbanken geehrt.